Et Höhnerhuus

Auf einer topographischen Karte von 1909 liest man:„Geflügelzuchtanstalt“ Eingetragen nahe Meindorf, unmittelbar an der Sieg.
Das Haus ist nicht nur unter dieser Bezeichnung bekannt: „Marienhof“ und „Höhnerhuus“ sind geläufig. Gebaut Ende des 19. Jahrhunderts, hat dieses Haus vielfältige Nutzung erlebt. Es entstand als Hühnerhof und es war eine Art erste Massentierhaltung, die den Zweck hatte Eier zu produzieren. Aber das war keinesfalls das einzige Produkt, das hier angeboten wurde. Beim Vorbeispazieren können Sie noch die Reste einer größeren Obstplantage erkennen. Im Herbst, wenn die Erntezeit für Äpfel da ist, liegen sie in Mengen unter den Bäumen, nur interessieren sich in unserer Zeit nur noch die dort weidenden Pferde dafür. Das war früher ganz anders. Man erkennt immer noch die lange Verladerampe am Haus. Hier herrschte ein reger Handel mit Eiern und Obst. Das Angebot wurde natürlich auch aus den umliegenden Dörfern gerne wahrgenommen.

 

Auch wenn dieses Haus einen sehr abgelegenen Eindruck macht, es war nicht immer so. Auf der Weide hinter dem Haus erkennt man die Überreste eines kleineren Gebäudes. Es war eine Kapelle. Hierhin wallfahrten die Gläubigen aus Geislar, Hangelar, Meindorf und Menden. Der Marienfigur, die in dieser Kapelle stand, sprach man Heilkräfte zu. Irgendwann fiel die kleine Kapelle einem Hochwasser zum Opfer, an den Wiederaufbau traute sich niemand, die kleine Kapelle verfiel immer mehr und wurde vergessen.
Und heute? Die ehemalige Nutzung des Hauses ist Vergangenheit, Hühner gibt es keine und die letzten Äpfel entsprechen nicht mehr der Euronorm. Nur das Weidegras ist immer noch das gleiche. Den Pferden die das Areal beleben schmeckt es.
Bilder Marienkapelle: Chris Harraas, Königswinter