Gedenkkreuz Einweihung

August 2006: Fast 20 Jahre lang lag der Korpus des neuen Gedenkkreuzes bei Heinz-Willi Schäfer, nachdem das alte Gedenkkreuz bereits zum zweiten Mal zerstört war.  Für ihn stand  aber fest:  Es wird wieder ein neues Kreuz aufgebaut.  Es war dann die gemeinsame Arbeit von Heinz-Willi Schäfer, Johannes Sonntag und Paul Krämer, die jetzt die feierliche Einweihung des neuen Kreuzes als Abschluss fand.
Dem aufmerksamen Zuschauer entging nicht, dass hier etwas geschah, was viele von uns schon als verloren wähnten.  Die Harmonie, die in dieser Begebenheit zum Ausdruck kam zeigte uns eine Dorfgemeinschaft, die schon seit Jahrhunderten ihre Werte pflegt.  Werte, die in unserer hektischen Zeit oft keinen Raum mehr finden.  Es war deshalb nicht nur eine Einweihung, es war ein Stück Rückbesinnung.
Zwei Blickwinkel sollen hier beschrieben werden. Zum einen der ernsthafte Hintergrund eines tragischen Unglücks vor fast 60 Jahren, das damit seine angemessene Würdigung fand.  Es waren Menschen als Zeitzeugen anwesend, die damals
mit in der Fähre gesessen hatten als sie kenterte. Menschen, denen heute wieder die Tränen in die Augen traten, als mit der Erzählung der Ereignisse wieder die Erinnerung wach wurde.  Auch die Zuhörer konnten sich diesen Bildern nicht entziehen.  Immer wieder die Frage, wie es damals zu diesem Unglück kommen konnte,  aber auch Fragen nach den Menschen, die damals umkamen.  Mitleid mit dem Fährmann, der Zeit seines Lebens vom Pech verfolgt war. Trauer über die beiden Kinder, die fast vier Wochen verschwunden waren, bis die Sieg sie wieder frei gab. Respekt vor dem Lehrer, der sich mutig wieder ins Wasser stürzte und viele Tage später in einer tödlichen Umklammerung mit seinem Schüler gefunden wurde.
Der andere Blickwinkel, die Einbettung der Kreuzeinweihung in das normale Leben. Ernsthaftigkeit in den Mienen, trotzdem Toleranz gegenüber dem was am Rande der Feier geschieht.  Die Kinder, die nach anfänglicher Aufmerksamkeit schnell zu ihrer normalen Tagesordnung, dem Spielen, übergehen gehören ebenso zur Feier, wie der Pfarrer, der die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens anmahnt.  Von den Kindern suchen sich einige einen Logenplatz hoch im benachbarten Baum, andere entdecken das angrenzende Maisfeld. Ein halbes Dutzend Kinder verschwindet im Feld und nur an den Stimmen und den sich bewegenden Spitzen der Maispflanzen erkennt man die Ausgelassenheit, mit der sie im Feld toben.  Und Landwirt Kurscheid, der Besitzer des Feldes, steht ein paar Meter daneben und hat keinerlei Probleme den Kindern ihren Spaß zu lassen.........