KGS Meindorf, 2004
Die Idee war, Grenzen zu anderen Kulturen und Hautfarben auf spielerische Art und Weise zu überwinden. Es wurde primär herausgearbeitet, dass Kinder in anderen Teilen der Welt (hier konkret in Nepal) genauso zur Schule gehen, in den Klassen lernen, Lehrer(innen) haben, im Unterricht mitarbeiten und auch die gleichen Probleme und Freuden haben.
Durch das Entdecken der Gemeinsamkeiten fallen Grenzen und es werden Vorbehalte zumindest abgeschwächt. Erst im zweiten Schritt entdecken die Kinder, dass es Unterschiede im Lebensstandart gibt. Das Umfeld der Schule wird verglichen (Schulgebäude, Hausmeister und Sekretärin, das Dorf, Felder und Landwirtschaft, Spielmöglichkeiten). In diesem langsamen Kennenlernen sehen die Kinder dass ihr Umfeld, verglichen mit dem Leben im anderen Land, doch erhebliche Unterschiede zeigt.
Es wurden Fotos in Nepal und in Sankt Augustin gemacht, auf denen die Inhalte möglichst gleich angeordnet waren. Diese Fotoreihen wurden den Kindern in Nepal vorgestellt. Die Lehrerinnen dort haben versucht, mit den Kindern die Unterschiede herauszuarbeiten. Der Versuch, Unterschiede zu unterdrücken, gelang dort nicht ganz. Die Kinder kommentierten die Unterschiede mit: „ ... die Kleidung ist der Unterschied“ und „....wir sind dunkel“. Das Interesse an den Fotos war groß. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Freude, Kinder in Deutschland in einer Schule ähnlich der in Nepal zu sehen, im Vordergrund stand.
Hierüber und über das Schulleben allgemein, wurde ein 15minütiger Film erstellt. Die Vorführung des Films hier an der Grundschule Sankt Augustin wurde mit einer Vorstellung des Landes eingeleitet. Kinder entwickeln immer Interesse, wenn es spannende Geschichten zu hören gibt. Es war naheliegend, deshalb zuerst die positiven Seiten des Landes, nicht aber die Armut herauszustellen. Könige und Tiger, prachtvolle Tempel und Elefanten und der höchste Berg der Welt nahmen die Berührungsängste. Der anschließende Vergleich der Schulklassen gestaltete sich locker. Die Bilder aus Nepal wurden sehr neugierig aufgenommen. Dass in Nepal vor Schulbeginn zuerst Lockerungsübungen durchgeführt wurden, beeindruckte. Abgerundet wurde das Ganze durch Anprobieren nepalesischer Kleidung. Besonders die Mädchen waren neugierig, auch einmal einen Sari zu tragen.