Naturschutzgebiet Siegmündung

Haben Sie gewusst, dass wir hier in unserer Nähe ein richtiges Stück Urwald haben? Oder dass es in der Sieg Krebse mit Scheren gibt? Kennen Sie die verschiedenen Vogelarten, die in der Sieg Fische fangen? Oder die Spinne, die ihre Farbe wechselt, je nachdem worauf sie sitzt?
Die Antworten sind gar nicht so schwer zu finden, denn Sie leben hier in einer Landschaft,  die in Deutschland einmalig ist. Deshalb ist dieser Bereich, das  „Naturschutzgebiet Siegmündung“ zwischen Menden und der Einmündung der Sieg in den Rhein, auch besonders geschützt
Der angesprochene Urwald liegt auf der rechten Seite hinter dem Marienhof in Richtung Rhein. Vom Damm aus hat man einen guten Beobachtungsstand. In diesem Stück Auenwald gibt es keine Wege. Es bleibt alles ungestört, auch deshalb leben unzählige Vogelarten hier.
Der beste Fischfänger ist der schwarze Kormoran, geschickter als der viel größere Graureiher. Die Angler hassen diesen Vogel. Er ist clever und fängt ihnen die Fische vor der Nase weg. Es soll hier auch wieder Eisvögel geben, in letzter Zeit sind einige gesehen worden. Ein kleiner Vogel, aber Sie erkennen ihn sofort an seiner leuchtend blauen Farbe. Mit fast 80 km in der  Stunde taucht er in das Wasser und schnappt sich zielsicher einen Fisch.
Die Sieg wurde schon immer von den Menschen gefürchtet. Als gefährlichen und heimtückischen Fluss hat man sie bezeichnet. Eigentlich nicht
zu glauben, wenn man im Sommer bei schönem warmen Wetter am Flussufer sitzt oder badet. In dieser Zeit findet man unter flachen Steinen Flusskrebse. Aber sie sind schnell, besonders wenn sie etwas größer sind. Keine Angst, diese Tiere fürchten den Menschen. Der Fluss ist friedlich und stimmungsvoll. Aber täuschen Sie sich nicht, der Fluss ist alles andere als harmlos.
Früher war das gesamte Gebiet zwischen dem Geländeabfall zur Sieg, hinter dem Lichweg und Sieglar auf der anderen Seite, wildes Flussland. Die Sieg wechselte ihr Bett im Laufe der Jahre wie sie wollte. Es entstanden sogenannte Kollke, tiefe, ovale Löcher mit rasenden Grundwirbeln, die alles in die Tiefe rissen.  Der „Kazzepool“ ist davon übriggeblieben. Beobachten  Sie einmal die Sieg bei Hochwasser.  Dann zeigt der Fluss ein ganz anderes Gesicht, wild, reißend und gefährlich.
Bei Hochwasser wird vieles an tierischem Leben einfach weggeschwemmt. Und trotzdem, einige Wochen später ist fast alles wieder beim Alten. Dann sehen Sie auch die Korallenspinne wieder, die hier bei uns lebt. Eine kleine, ungefährliche Spinne, die sich relativ langsam bewegt. Das gleicht sie durch eine andere Eigenschaft wieder aus. Sie wechselt einfach ihre Farbe wie sie will. Weiß, braun, grün, rot, gelb. Ähnlich wie bei den Chamäleons.  Tipp für naturbegeisterte Kinder: Fang Dir eine und beobachte sie auf verschiedenfarbigen Oberflächen. Aber vergesse nicht das kleine Tier nachher wieder in die Büsche zu setzen.