Ihr Mendener, Geislarer oder Sankt Augustiner anderer Stadtteile, ich kann ja verstehen, dass Ihr ein wenig neidisch seid. Es ist eben so, wir Meindorfer haben den schönsten und traditionsreichsten Martinszug rundum! Keinesfalls soll Euch genommen werden, dass auch Eure Züge liebevoll gestaltet sind, aber der Abstand zum Sankt Martinszug in Meindorf, immer am 11. November, ist doch weit. Wochenlang vorher werden in Schulen und Kindergärten emsig Laternen gebastelt. Wer von den Eltern Meindorfer Kinder musste hier nicht schon zusätzlich vollen Einsatz zeigen. Leider habe ich schon lange nicht mehr die Zuckerrübenlaternen meiner Kindheit gesehen. Dann die Musikkappellen, es müssen immer mehrere sein. Auch hier immer voller Einsatz mit ortsansässigen Kapellen wie dem Siegklang 1969 e.V.. Ist der Martinszug dann an der Ecke Lichweg / Am Weiher angekommen, passiert das, worauf alle Mitwirkenden voller Vorfreude warten.
Entlang der Straßen sind Ketten von Laternen aufgehängt, auch in den Fenstern stehen Lichter. Dann kommt er, Sankt Martin (aus Tradition Familie Sonntag, seit 20 Jahren Frank Nieß). Stolz sitzt er auf dem Pferd, die Schulkinder weichen ehrfurchtsvoll zur Seite, wenn er unter die große Kastanie reitet. An seinem Weg sitzt der Bettler, der um ein Almosen bittet. Sankt Martin tut das was er schon vor langer Zeit getan hat, er teilt seinen Mantel und gibt eine Hälfte dem armen Mann. Ein Symbol, das gerade auch in unserer Zeit eine hohe Bedeutung hat. Dann hält er seine Ansprache an die Umstehenden. Im Hintergrund knistert es schon. Die Feuerwehr hat den in den letzten Tagen aufgeschichteten großen Holzstoß entzündet. Jetzt wenden sich auch schon alle Gesichter und beobachten fasziniert das riesige Feuer. Über zwanzig Meter hoch schlagen die Flammen. Die Musik setzt ein und der Zug setzt sich wieder in Bewegung. Vielleicht werden die Schritte der Schulkinder sogar etwas schneller, denn in der Schule warten die Martinswecken!