Tragisches Ereignis bei Kriegsende

Am 17. März 1945 wurde die Brücke von Remagen gesprengt. Daraufhin baute die amerikanische Armee zwischen Niederbreisig und Oberwinter insgesamt fünf Pontonbrücken  um sich auf der rechten Rheinseite weiter Richtung Köln bewegen zu können. Am 30. März steckte die Front an der Sieg fest, deutsche und amerikanische Truppen standen sich an den Ufern gegenüber. Die amerikanische Artillerie feuerte auf Sieglar und beschädigte die Pfarrkirche schwer. Die deutsche Wehrmacht antwortete mit heftigem Granatfeuer auf Meindorf. Die Bevölkerung auf beiden Seiten der Sieg war dem Gefecht der jeweiligen Armeen schutzlos ausgeliefert. In Sieglar werden 14– bis 15jährige Jungen von Hitlerjugendstreifen und Feldgendarmeriekommandos gesucht. Sie sollten zum „Munitionschleppen“ bei Much eingesetzt werden. An der Bergheimer Fähre versuchte ein Trupp Amerikaner durch die Sieg auf die andere Seite zu gelangen. Es folgte eine schwere Schießerei, die Tote und Verwundete forderte. Vom Trupp der Amerikaner soll niemand überlebt  haben.
Es war Karfreitag. Johannes Sonntag saß mit seiner Großmutter im Wohnraum seines Elternhauses, als die ersten Granaten einschlugen. Alles ging so schnell, dass keine Zeit blieb, sich in Sicherheit zu bringen. Eine Granate schlug im Giebel des Hauses ein und trat am anderen Ende wieder aus ohne zu explodieren. Das Geschoss fegte einen Wecker vom Nachttisch. Dann ein weiterer Einschlag, unmittelbar neben dem Haus. Das Gebäude erzitterte. Splitter schossen durch das Haus. Eine große Staubwolke war entstanden, die das Haus einhüllte und durch die Fenster drang. Dem achtjährigen Johannes, der außer sich vor Angst nicht wusste was er machen sollte, nahm der Staub den Atem. Als wieder etwas zu sehen war, lag die Großmutter mit ihrem Kopf auf dem Schoß des Jungen. Einer der Granatsplitter hatte sie in den Kopf getroffen. Sie war sofort tot.
Als das Haus 2012 renoviert wurde, fand man den Grantsplitter, der der Großmutter von Johannes den Tod gebracht hatte, in einem Balken steckend. Ein 3cm langes Eisenteil, unscheinbar, aber tödlich. Er erinnert eindringlich an die Schrecken des Krieges, den die Meindorfer Bevölkerung durchgemacht hat.